In Zeiten von Cornona gilt: „Abstand ist die neue Nähe“. Es ist derzeit sinnvoll und notwendig, Kontakte auf ein Minimum zu begrenzen. Genauso klar ist aber auch, dass social distancing Gefahren birgt und pauschale Ausgangsperren unsolidarisch und nicht sachgerecht sind. Nicht jede:r kann zuhause bleiben. Alleinlebende können so in soziale Isolation geraten, mache erwartet zu Hause Gewalt und mache Menschen haben nicht einmal ein Zuhause. Aber auch diejenigen, denen diese Gefahren nicht drohen, dürfen nach dem Sinn der jüngst erlassenden Regelungen fragen.
Auf dem politischen Parkett gelten in diesen Zeiten aber vor allem markige Worte und das zur Schau stellen unbedingter Entschlossenheit. Zeit über die Sinnhaftigkeit [1] und Verfassungsmäßigkeit von erlassenen Regelungen nachzudenken bleibt nicht. Der Erste, der diese Situation zur persönlichen Profilierung zu nutzen wusste, war Markus Söder. Er verhängte für sein Bundesland im Alleingang Ausgangsbeschränkungen. Weite Teile, der ansonsten kritischen Öffentlichkeit – weit ins linksliberale Milieu hinein -, stimmten ihm nicht nur zu, sondern gaben ihm aktiv Rückendeckung.
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